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Umbau im Zillertal

ⓒ Melis + Melis | Architekturbüro

Umbau  |  150 m² Wohnfläche  |  Bestand 1990  |  Ziegelbau  |  2010

Fotos Bestand

Eigenheim statt Fremdenzimmer

 

Das Haus der Eltern wurde – wie damals am Land üblich – großzügig dimensioniert und hochwertig gebaut. Der klassische Tiroler Stil wird geprägt von weißen, handverputzten Fassadenflächen und vielen Holzelementen, die von wahrer Zimmermannskunst zeugen. Geschnitzte Balkone, gedrechselte Säulen und das weit auskragende Satteldach mit seinen massiven Pfetten geben dem Haus ein bodenständiges Aussehen. Die Qualität der eingesetzten Materialen überzeugt auf den ersten Blick. Obwohl unsere Projekte ansonsten eher geradlinig sind, raten wir die Außenseite des Hauses nicht zu verändern. Einen Neubau würden wir sicher anders planen, aber dieses Haus ist stimmig und liebevoll gestaltet. Es wäre unklug Teile abzureißen, um die Fassade zu modernisieren. 

Generationenhaus

Die Eltern des Bauherrn bewohnen das Erdgeschoß und führen im restlichen Haus eine kleine Pension. Die Betreuung der sieben Gästezimmer wird Ihnen jedoch langsam zu anstrengend; sie wollen in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Das bedeutet, dass im Ober- und Dachgeschoß ihres Hauses eine Fläche von insgesamt fast 150 m² frei wird. 

Unsere Bauherren haben lange überlegt, ob sie neu bauen oder das Elternhaus in Aschau umbauen sollten. Die junge Familie entschied sich für den Umbau. Ausschlaggebend war dabei die Idee vom Generationenhaus. So würden die Großeltern einen engen Kontakt zu ihren Enkeln haben und auch mal spontan die Betreuung übernehmen können. Umgekehrt wäre immer jemand im Haus, falls sie selbst Hilfe bräuchten. Für beide Seiten ein beruhigender Gedanke.

 

Tradition trifft Moderne

Das Dachgeschoß mit seinen drei Zimmern – jeweils mit eigenem Bad – ist optimal als Schlafebene geeignet. Hier wurde nicht viel verändert. Zwei Gästezimmer wurden in Kinderzimmer verwandelt, das Dritte blieb im Großen und Ganzen wie es ist und dient nun als Elternschlafzimmer. Wesentlich mehr musste im Obergeschoß umgebaut werden. Wo es statisch möglich ist, wurden die Innenwände abgebrochen. Anstelle der vielen kleinen Zimmer entstand ein großer, offener Wohnraum mit separatem Arbeitsbereich. „Wir wollten ein Zuhause, das den Kindern Platz zum Spielen bietet und ein Treffpunkt für Familie und Freunde ist,“ sagt die Bauherrin. „Wir lieben Kochen und Essen in einer großen Runde.“ Kein Wunder, dass die Wohnküche mit der gemütlichen Bank und dem großen Esstisch aus Birnenholz der Lieblingsraum der Familie ist. Der Tisch hat eine besondere Geschichte: der alte Obstbaum stand früher im Garten des Hauses. Nun prägt das schöne Holz auf andere Weise das Familienleben. 

 

Alpiner Wohnstil mit moderner Geradlinigkeit

Wir planten nicht nur die Baumaßnahmen, sondern auch die Beleuchtung und die Möbel bis ins Detail. Wir finden es wichtig, die Einrichtung und die Beleuchtung bereits im Entwurf mit einzubinden. Die Architektur und die Innenraumgestaltung sollten eine harmonische Einheit bilden. In Abstimmung mit den Bauherren entstand ein Gesamtkonzept in modernem alpinem Stil: passend zum Äußeren des Hauses, aber doch ganz eigenständig. Die Bauherren wollten einen geradlinigen Grundriss mit einer gemütlichen Wohnatmosphäre. Böden aus gebürsteter Lärche, Holz, Leder und Stoffe in warmen Farben werden mit schlichter, moderner Formgebung kombiniert. „Alpin-Chic“ oder „Lodge Style“ nennt man diese zeitgemäße Interpretation des rustikalen Tiroler Landhausstils. 

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