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Passivhaus Information

Ein Haus ohne Heizung

 

Das Passivhaus ist ein besonders energieeffizienter Gebäudestandard.

 

Das Prinzip ist einfach: Ein Passivhaus ist so konzipiert, dass es möglichst viel Energie aufnimmt und möglichst wenig verliert. Die Wärmeverluste werden so stark reduziert, dass eine herkömmliche Heizung nicht mehr nötig ist.

 

Als Wärmequellen genügen Sonne und Erdwärme sowie die Abwärme aller elektrischen Geräte, Lampen und Bewohner. Das Baukonzept gilt als behaglich, wirtschaftlich und umweltfreundlich zugleich. Es erfordert aber eine integrale Planung, bei der von Anfang an Gestaltung, Konstruktion, Baumaterialien und Haustechnik aufeinander abgestimmt werden. 

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Unsere Häuser mit Energieausweis Klasse A+ (Passivhaus) und A (Niedrigstenergiehaus mit Passivhauskomponenten)

ⓒ Melis + Melis | Architekturbüro

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Die neuen Passivhaus-Standards

 

Das Passivhaus Institut zertifiziert Gebäude unter Berücksichtigung der PER-Faktoren in drei Klassen: 

  • Passivhaus Classic: Primärenergiebedarf aus erneuerbarer Energie < 60 kWhᴾᴱᴿ/m²a

  • Passivhaus Plus: Primärenergiebedarf < 45 kWhᴾᴱᴿ/m²a, wobei das Gebäude – bezogen auf die überbaute Fläche – mindestens 60 kWh/m²a an erneuerbarer Energie produzieren muss. 

  • Passivhaus Premium: Primärenergiebedarf < 30 kWhᴾᴱᴿ/m²a, wobei das Gebäude mindestens 120 kWh/m²a an erneuerbarer Energie erzeugen muss. 

 

PER-Faktoren (Primary Energie Renewable)

 

Mit den neuen Zertifizierungsrichtlinien möchte das Passivhausinstitut den Energieverbrauch von Gebäuden weiter senken und die Energieerzeugung vor Ort fördern. Der Primärenergiebedarf soll zu 100 % aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Ein Teil der gewonnenen Energie kann direkt verwendet werden. Um Überschüsse in Zeiten eines geringeren Energieangebots zu übertragen, sind Speicher nötig. Diese liefern Sekundärstrom, der mit Verlusten verbunden ist. 

Der spezifische Energieverlust einer Anwendung wird durch den jeweiligen PER-Faktor beschrieben. Die benötigte Menge an Haushaltsstrom ist im Jahresverlauf ziemlich konstant. Der PER-Faktor ist gering, denn es wird kaum Energie aus Speichern benötigt, wenn man die Primär-Energieerzeuger richtig dimensioniert hat. Geheizt wird dagegen nur im Winter. Um dann genügend Heizenergie zu haben, muss der Strom teilweise im Sommer gewonnen und verlustreich gespeichert werden, was zu einem hohen PER-Faktor führt.​

Grenzwerte Passivhaus

 

Der Baustandard ist klar definiert und international gültig. Ein Wohngebäude gilt als Passivhaus, wenn es folgende Anforderungen erfüllt:

Bauliche Voraussetzungen


Wärmedämmung

Passivhäuser lassen sich sowohl in Holzbau- als auch in Massivbauweise errichten. Unsere Häuser haben im Schnitt eine Dämmstärke von ca. 25 cm in der Außenhülle. Der U-Wert gibt an, wie viel Energie pro Grad Temperaturunterschied und Quadratmeter Außenfläche verloren geht. Je geringer der Wert ist, umso weniger Transmissionsverluste. Die U-Werte von Bodenplatte, Außenwänden und Dach müssen unter 0,15 W/m²K liegen. Bei Einfamilienhäusern wird aufgrund des ungünstigeren Flächen-Volumen-Verhältnisses ein Wert von 0,10 W/m²K empfohlen.

Wärmebrückenfrei

Alle Ecken, Kanten, Anschlüsse und Durchdringungen müssen sorgfältig geplant und ausgeführt werden. Wärme sucht den Weg des geringsten Widerstands, um vom beheizten Raum in Richtung kalte Außenluft zu fließen. Ein erhöhter Wärmestrom verursacht erhebliche Energieverluste und führt zur Senkung der Oberflächentemperatur im Bereich der Wärmebrücke. Besonders Ecken und Kanten sind gefährdet, denn dort ist die Luftzirkulation grundsätzlich eingeschränkt. Trifft feuchte Innenluft auf kühlere Bauteile, kondensiert Wasser an der Oberfläche. Das kann zur kompletten Durchfeuchtung der Konstruktion und Schimmelbefall führen. 

Luft- und winddichte Gebäudehülle

Auch Mängel in der luftdichten Gebäudehülle führen zu Energieverlusten und Bauschäden. Dabei können bereits winzige Öffnungen folgenschwere Auswirkungen haben. Wenn durch eine 1 m lange und 1 mm breite Fuge warme Luft nach außen strömt, können bis zu 360 g Wasser pro Tag in die Konstruktion gelangen. Um Durchfeuchtung und entsprechende Folgeschäden zu vermeiden, müssen sämtliche Anschlüsse und Durchdringungen von Leitungen auf der Innenseite der Außenwand exakt abgeklebt werden. 

 

Passivhausfenster

Verglasungen in einem Passivhaus müssen einen U-Wert von maximal 0,8 W/m²K einhalten, um die Anforderungen an Behaglichkeit und Energieeffizienz zu erfüllen. Der niedrige U-Wert garantiert einen geringeren Energieverlust. Durch die 3-fach-Verglasung sinkt die Oberflächentemperatur auf der Innenseite des Glases nie unter 15 °C. Den unangenehmen Kaltluftstrom, den man von älteren Fensterflächen kennt, gibt es bei Passivhausfenstern nicht. Gleichzeitig muss für ein Passivhaus sichergestellt sein, dass mehr Energie durch die Verglasung gewonnen wird, als durch sie verloren geht. 

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Eine kontrollierte Wohnraumlüftung bewirkt eine konstant hohe Luftqualität im Innenraum. Bei geschlossenen Fenstern wird 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr Schadstoff- und Geruchs-belastete Luft aus den Wohnräumen abtransportiert und durch gefilterte Frischluft ersetzt. Komfortlüftungen müssen folgende Anforderungen an Behaglichkeit und Energieeffizienz erfüllen:

  • Bei –10 °C Außentemperatur darf die Zuluft-Temperatur am Luftauslass 17 °C nicht unterschreiten. 

  • Ein hocheffizienter Wärmetauscher überträgt die Wärme aus der Abluft auf die einströmende Frischluft, ohne die Luftströme zu vermischen. Die Energie geht nicht verloren, sondern verbleibt im Lüftungskreislauf des Hauses. Der effektive Wirkungsgrad der Wärmerückgewinnung muss mindestens 75 % betragen, bei möglichst niedrigem Stromverbrauch für Ventilatoren und Steuerung. 

  • Die Anlage soll möglichst leise sein. Der Schalldruckpegel darf im Technikraum maximal 35 dB(A), in den Wohnräumen 25 dB(A) betragen.

  • Filter befreien die Frischluft von Schadstoffen, Feinstaub und Pollen. Insbesondere Allergiker profitieren von der sauberen Luft.

Erneuerbare Energie

Um dem Ziel einer nachhaltigen Energieversorgung näherzukommen, sollten Dach- und Fassadenflächen möglichst zur Energieerzeugung genutzt werden. Eine thermische Solaranlage kann mit 2–3 m² pro Person bis zu 60 % des Warmwasserbedarfs decken. Die verbleibenden Flächen können mit Photovoltaikanlagen belegt werden. Der Passivhaus-Standard ist die Grundlage für die Realisierung von energieautarken Null- und Plusenergiehäusern.