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Modernes Wohnen in alten Mauern

Ein Neubau ist nicht die einzige Möglichkeit, zeitgemäße Wohnansprüche zu verwirklichen. Auch im Altbau lassen sich großzügige, helle und offene Wohnräume schaffen. Es gibt viele Gründe, sich statt eines Neubaus für den Umbau einer Immobilie zu entscheiden. Meistens sind es die einmalige Lage, der historische Charme und der persönliche Bezug, die den Erhalt eines Altbaus erstrebenswert machen. 

Ausbauen, Umbauen, Renovieren oder Sanieren? 

Es ist nicht so einfach diese Begriffe klar zu unterscheiden, da der Übergang in der Praxis oft fließend ist.

  • Renovieren bedeutet, Mängel zu beheben und Bauteile in vergleichbarer Qualität zu ersetzen.

  • Sanieren hingegen bezeichnet eine Verbesserung. Das defekte Bauteil wird durch ein moderneres, besseres ersetzt. So wird nicht nur der Fehler behoben, sondern auch eine Wertsteigerung und ein Qualitätszugewinn erwirkt.

  • Restaurieren bedeutet die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes, meist unter Einbindung des Bundesdenkmalamtes.

  • Ausbau ist das Schaffen von Wohnraum durch die entsprechende Adaptierung von bereits bestehenden Räumen, die aufgrund ihrer baulichen Ausstattung jedoch bisher nicht zu Wohnzwecken dienten. Zum Beispiel: das Ausbauen eines Dachgeschoßes.

  • Umbau umfasst alle Änderungen an einem Gebäude hinsichtlich Statik, Energieeffizienz, Grundrissgestaltung oder äußerem Erscheinungsbild, jedoch ohne die Außenmaße des Hauses zu verändern. 

  • Anbau oder Zubau dagegen bezeichnet die Vergrößerung eines Gebäudes. Dabei können entweder bestehende Räume vergrößert oder neue Räume dazu gebaut werden.

  • Aufstockung ist die Erweiterung eines Gebäudes durch das Aufsetzen von einem ganzen Geschoß.

 

 

Altbau: Beginnen Sie mit einer Bestandsaufnahme

Die Grundlage für alle Renovierungs- und Umbauarbeiten ist eine umfassende Bestandserhebung. Sammeln Sie sämtliche Pläne, Aufzeichnungen und sonstige Unterlagen über das Haus. Sind keine Bestandspläne vorhanden, muss das Gebäude vermessen werden.

Ein weiterer Aspekt ist die Untersuchung der Bausubstanz. Risse deuten auf statische Probleme hin, Feuchteschäden können vielerlei Ursachen haben, die genau zu eruieren sind. Eine Überprüfung auf gesundheitsschädliche Stoffe kann ebenfalls notwendig sein. Wasserführende Leitungen und Elektroinstallationen sollten bei einem Umbau auf den neuesten Stand gebracht werden. Auch eine energetische Sanierung mit Dämmung, Heizungs- und Fenstertausch ist bei älteren Häusern fast immer notwendig.

 

 

Holzbau vs. Massivbau

 

Bei einer Aufstockung ist die Analyse des bestehenden statischen Systems unbedingt notwendig. Das gleiche gilt für Anbauten oder Umbauten, die in bestehende Wände oder Decken eingreifen. Die geeignetste Bauweise wird je nach Projekt bestimmt. Holzriegelkonstruktionen sind bei Aufstockungen oft eine gute Lösung, weil sie ein relativ geringes Gewicht und gute Dämmwerte haben. Beides ist im Dachgeschoß von Vorteil. Durch die Vorfertigung der einzelnen Elemente ist eine präzise und schnelle Montage möglich, was wiederum eine kurze Bauzeit bewirkt. 

Massive Baustoffe dagegen haben eine hohe Widerstandskraft und sind besser bei Wärmespeicherung und Schallschutz. Näheres über die Vor- und Nachteile der einzelnen Bauweisen finden Sie auf unserer Webseite unter „Hausbau“. 

 

 

Umbauen. Was kostet das?

 

Im gesamten Umbauprozess sind die Kosten das schwierigste Thema. Ganz allgemein ist Bauen eine der größten Versuchungen, richtig viel Geld auszugeben. Schöne Designs, edle Materialien oder clevere Funktionalitäten sind selten günstig. Dazu kommen bei einem Umbau die Instandsetzungskosten. Oft muss man viel Geld bezahlen für Baumaßnahmen die zwar notwendig sind, aber die man optisch gar nicht sieht. Die Erneuerung von Holzbalken, Installationen und Verankerungen, sowie die Beseitigung von Wasserschäden oder Schimmel können einen erheblichen Anteil des Gesamtbudgets beanspruchen. Nicht immer sind alle erforderlichen Arbeiten von Anfang an klar. Manchmal wird erst im Zuge der Bauarbeiten ersichtlich, dass gewisse Bauteile ersetzt werden müssen. Eine Budgetreserve für Unvorhergesehenes ist unbedingt notwendig.

 

Dann lass ich es wohl lieber? Nein! 

 

Das Sanieren oder Erweitern eines alten Hauses ist eine einmalige, besondere Chance. Es braucht Fachleute und einen genauen Plan – nicht nur gestalterisch, sondern auch finanziell. Auch wenn sich nicht alle Wünsche erfüllen lassen, sparen Sie auf keinen Fall bei der Planung oder der Dauerhaftigkeit der Materialien. Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz werden sich durch die niedrigeren Betriebskosten bald rentieren. Obendrein werden viele Umbau- und Sanierungsmaßnahmen durch Förderungen unterstützt. Das Land Tirol subventioniert zum Beispiel Verbesserungen im Bereich Dach, Dämmung, Fenstertausch, Heiztechnik, Umweltfreundlichkeit, Sicherheit und Barrierefreiheit.  

 

Umbau oder Neubau?

 

Bei der Frage, ob es Sinn macht, ein altes Haus zu sanieren, spielen die eigenen Vorstellungen, der bauliche Zustand und die daraus resultierenden Umbaukosten eine wichtige Rolle. Ein gut sanierter Altbau bietet dieselbe Wohnqualität wie eine neue Immobilie, aber mit einem besonderen Charme und einer individuellen Note. Die Entscheidung für einen Umbau oder Abbruch und Neubau ist nicht einfach. In erster Linie sollte man überprüfen, wie viele Kompromisse man eingehen muss, um seine Wohnträume zu realisieren. Bei einer niedrigen Raumhöhe wird man zum Beispiel niemals die gleiche Großzügigkeit wie bei einem Neubau erreichen. Eignet sich der Bestand grundsätzlich für einen Umbau, muss man die Kondition überprüfen. Kostet die Sanierung mehr als drei Viertel eines Neubaus, lohnt sich der Umbau meist nicht mehr. Dann sollte besser abgerissen und neu gebaut werden. 

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