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Die Technik im Haus

 

Ob Altbau oder Neubau – in jedem Haus steckt eine Menge an Technik. Die Haustechnik hat in erster Linie mit Ver- und Entsorgung zu tun. Im Haus wird das Raumklima über Heiz- bzw. Kühlsysteme reguliert. Es gibt Leitungssysteme für Warmwasser, Kaltwasser, Ab- und Niederschlagswasser. Eine Komfortlüftung versorgt die Wohnräume energiesparend mit frischer Luft. Elektrokabel liefern den Strom überall hin, wo Steckdosen oder Lichtauslässe sind. Intelligente Elektrogeräte sind zusätzlich mit einem Server verbunden und lassen sich per App bedienen – das erhöht den Wohnkomfort und senkt die Stromkosten. Auch eine Photovoltaikanlage, die Sonnenenergie in hauseigenen Strom verwandelt, hilft Energie zu sparen.  

Heiztechnik

 

Die Art und Ausführung des Heizsystems beeinflusst den Wohnkomfort und den Energiebedarf. Am ehesten macht sich dies in der Wahl zwischen Radiatoren oder Flächenheizung bemerkbar. Herkömmliche Heizkörper brauchen eine wesentlich höhere Temperatur um die Wärme über Konvektion abzugeben. Eine Wand- oder Fußbodenheizung gibt die Temperatur über Strahlungswärme ab. Die direkte Wärmeübertragung – ohne Luftbewegung – schafft ein behagliches Raumklima mit einer konstanten Luftfeuchtigkeit und wenig Staubaufwirbelung.  Dank der großen Abstrahlfläche kann die Heizung mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten.

Wir bauen in unseren Häusern fast immer eine Fußbodenheizung ein. Das System ist energiesparend und funktioniert hervorragend in Kombination mit umweltfreundlichen Wärmepumpen und Solaranlagen. Weil wir die Außenhülle in Passivhausqualität errichten, nimmt man die Oberflächentemperatur der Fußbodenheizung kaum wahr.

Warmwasserversorgung

 

In der Regel sorgt die Zentralheizung auch für warmes Wasser. Kombispeicher sind besonders effizient, weil die Wärme des Heizwassers zugleich zum Erwärmen des Trinkwassers verwendet wird. Pufferspeicher werden vor allem in Kombination mit Solaranlagen eingesetzt, damit man die solare Wärme auch dann verwenden kann, wenn die Sonne gerade nicht scheint. Man unterscheidet Warmwasser- und Heizwasser-Pufferspeicher. Die Systeme dürfen nicht vermischt werden, denn Heizwasser wird oft längere Zeit nicht ausgetauscht, während das Warmwasser Trinkwasserqualität aufweisen soll. In einem Boiler wird – unabhängig von der Heizung – kontinuierlich eine bestimmte Menge Wasser erhitzt und für den Verbrauch bereitgehalten.

Über ein Rohrsystem wird das Warmwasser zu den Entnahmestellen geführt. Zirkulationspumpen sorgen dafür, dass überall im Haus kurz nach dem Öffnen des Wasserhahns warmes Wasser fließt. Das ist komfortabel, verbraucht aber auch Strom. In Mehrfamilienhäusern mit mehreren Geschoßen und langen Leitungen, sind  solche Pumpen sinnvoll oder sogar notwendig. Sie reduzieren den Wasserverbrauch erheblich, denn stehendes Warmwasser kühlt in der Leitung schnell ab. Beim Aufdrehen des Warmwasserhahns würde ohne Zirkulationspumpe jedes Mal eine Menge kaltes Wasser ungenützt in den Abfluss fließen. 

 

 

Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung

 

Die meisten Gebäude werden an das öffentliche Wasserversorgungsnetz angeschlossen. Nur wenige Häuser haben einen eigenen Trinkwasserbrunnen. Ab dem Wasserzähler sind Verteilungsleitungen verlegt. Man unterscheidet Steigleitungen, Einzelzuleitungen und Zirkulationsleitungen. Die Rohre sind aus verzinktem Stahl, Kupfer oder Kunststoff. Warmwasserleitungen müssen zusätzlich gedämmt werden, um Leitungsverluste zu verringern. 

Abwasser 

Aus hygienischen Gründen gehört die Abwasserbeseitigung zu den wichtigsten Aufgaben der Haustechnik. Das Schmutzwasser strömt durch Abwasserrohre in ein Fallrohr. Das senkrechte Rohr muss be- und entlüftet werden, um einwandfrei funktionieren zu können. Über ins Erdreich verlegte Kanalrohre gelangt das Abwasser in die öffentliche Kanalisation. Liegt der Abfluss unter dem Kanalniveau, ist eine Entwässerung über das natürliche Gefälle nicht möglich und muss eine Hebeanlage eingebaut werden.

Regenwasser

Niederschlagswasser muss am eigenen Grund versickert werden; eine Entwässerung über die Kanalisation ist nur in Ausnahmefällen erlaubt. Abhängig vom Grundstück und Bodenaufbau, kann zusätzlich eine Drainage rund ums Haus notwendig sein. Insbesondere bei Hanglagen sammelt sich das Wasser am Gebäude und kann bei fehlendem Ablauf zu Schäden an der Konstruktion führen.

Um die Zufahrt zu entwässern wird in der Regel vor der Garage ein Rigol eingebaut. Auch Balkon- und Terrassentüren mit einer niedrigen Schwellenhöhe brauchen eine Entwässerungsrinne, um das Gebäude bei Schlagregen vor Wassereintritt zu schützen. Eine Regenwassernutzung ist zwar ökologisch sinnvoll, rechnet sich wirtschaftlich aber nicht.

 

 

Gebäudekühlung

 

Bereits einfache Mittel wie die konsequente Beschattung der Fenster und richtiges Lüften zeigen Wirkung gegen sommerliche Überhitzung. Beim Neubau, bei einer Renovierung und beim Umbau sollte man auf die Wärmeträgheit der Außenhülle achten. Die Phasenverschiebung gewährleistet – in Kombination mit nächtlichem Lüften – ein angenehmes Raumklima. Massive Baustoffe im Innenraum speichern die Nachtkühle und verlangsamen die Raumerwärmung während des Tages.

 

Klimaanlagen werden bei Ein- und Mehrfamilienhäusern kaum eingebaut, denn die Anlagen brauchen nicht nur viel Strom, sondern auch eine intensive Wartung. Eine umweltfreundliche Alternative bieten moderne Wärmepumpen. Reversible Geräte kühlen mithilfe der bereits vorhandenen Wand- oder Fußbodenheizung oder einer eingebauten Kühldecke. Bei der aktiven Kühlung wird der interne Kreislauf in der Wärmepumpe umgekehrt. Auf diese Weise wird die Wärmeenergie aus dem Gebäude aufgenommen und an die Umwelt abgegeben. Sole- und Wasser-Wärmepumpen bieten zusätzlich die Möglichkeit der passiven Kühlung. Die zirkulierende Flüssigkeit nimmt die Erdtemperatur von 8 bis 12 °C auf und gibt sie über einen direkten Kühlkreis an den Innenraum ab. 

 

 

Lüftungsanlagen

 

Moderne Häuser sind gut gedämmt und luftdicht. Das senkt die Heizkosten, erfordert aber eine konsequente manuelle Belüftung. Wenn die Bewohner nicht mehrmals täglich lüften, drohen schlechte Luft, Feuchtigkeit und Schimmelbefall. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung versorgt die Innenräume kontinuierlich mit frischer Luft, ohne Temperaturschwankungen zu verursachen. Die Anlage ist komfortabel, wirtschaftlich und energie-effizient. Bei energetisch sanierten Altbauten und Niedrigenergiehäusern ist eine Lüftungsanlage empfehlenswert, bei einem Passivhaus unbedingt erforderlich. Ohne diese Technik sind Gebäude in der Energieklasse A++, A+ oder A nicht möglich.

 

Das zentrale Lüftungsgerät saugt Außenluft an und filtert Pollen, Sporen, Feinstaub und Insekten heraus. Über einen hoch effizienten Wärmetauscher wird die vorhandene Wärme aus der Abluft auf die frische Luft übertragen. Die vorgewärmte Luft versorgt die Wohnräume mit Sauerstoff. Zugleich wird schadstoff- und geruchsbelastete Luft abgesaugt, durch das Rohrsystem zum Wärmetauscher geleitet und als abgekühlte Fortluft wegtransportiert. Die Lüftungs-Wärmeverluste werden durch die Komfortlüftung um ca. 70% reduziert. Das senkt den Heizwärmebedarf und damit die Heizkosten erheblich. Die Fenster können geschlossen bleiben, müssen es aber nicht. 

Kompaktgeräte

Wir haben seit mehr als 10 Jahren sehr gute Erfahrungen mit diesen Kombigeräten, die sowohl lüften, heizen, Warmwasser aufbereiten und kühlen. Sie wurden für energieeffiziente kleine bis mittelgroße Einfamilienhäuser entwickelt. Vorteile des abgestimmten Gesamtsystems sind der geringe Platzbedarf, die schnelle Installation und die niedrigeren Anschaffungskosten. Je geringer die Energieverbräuche sind, umso mehr kommen die Vorzüge des Wärmepumpen-Kombisystems zu tragen. Passivhäuser werden daher fast ausschließlich mit dieser Technik ausgestattet. Die modernen Anlagen lassen sich sowohl mit einer Solar- als auch mit einer Photovoltaikanlage kombinieren. 

 

Elektroinstallation

 

Ohne Strom geht gar nichts. Hunderte Meter Kabel sorgen dafür, dass der Strom im Haus überall dort ankommt, wo er nötig ist. Grundlage für die Stromversorgung ist die Elektroplanung. Im Plan werden Lichtauslässe, Schalter, Dimmer und Steckdosen ebenso eingezeichnet wie Netzwerk- und USB-Dosen, Soundkabel und SAT-Anschlüsse. Es ist empfehlenswert die Anzahl der Steckdosen für Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik und Auflader großzügig zu dimensionieren und auch neue Technologien wie z.B. Elektroautos zu berücksichtigen.

Lichtplanung

Licht erzeugt Stimmung und erfüllt mehrere Aufgaben sowohl im Inneren als auch im Außenbereich eines Gebäudes. Neben der Allgemeinbeleuchtung gibt es indirektes Stimmungslicht, Arbeitslicht, Spots – um gewisse Bereiche auszuleuchten, Akzentbeleuchtungen und Orientierungslichter. Der Einfluss auf die Raumwirkung ist vielfältig: mit Licht kann man betonen, kaschieren, beleben oder beruhigen. Ein durchdachtes Lichtkonzept sieht für jeden Raum mehrere Lichtkreise und unterschiedliche Lampenarten vor. Dimmbares, blendfreies Licht und eine angenehme Lichtfarbe sind essenziel, um sich wohl zu fühlen. Wir machen Ihnen gerne ein passendes Lichtkonzept für Ihr Haus.

Smart Home

Durch ein Smart Home-System können nahezu alle Geräte im Haushalt per mobilem Endgerät gesteuert und überwacht werden – egal wo man ist. Das intelligente Haus bietet mehr Komfort und ist, aufgrund der möglichen Energieeinsparung durch automatisches Abschalten der Geräte, sehr wirtschaftlich. Durch Sensoren, Aktoren und die Vernetzung über einen Server funktionieren die Geräte „intelligent“. Wird es draußen dunkel, gehen z.B. die Rollläden automatisch nach unten und die Außenbeleuchtung schaltet sich ein.

 

Wer nicht sein ganzes Haus zum Smart Home aufrüsten möchte, kann auch vereinzelt Akzente setzen. Intelligente Glühbirnen kann man per Smartphone an- und ausschalten oder dimmen. Smart-TVs sind schon längst mit dem Internet verbunden und auch Musik wird oft über Streaming abgespielt. Immer mehr Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Kühlschrank, Ofen oder automatische Staubsauger bieten eine Steuerung per App an. Für andere Geräte gibt es Aufsatzsteckdosen, die normale Steckdosen einfach und kostengünstig in ein intelligentes System verwandeln. Auch die Gartenbewässerung lässt sich automatisieren. Verfügt das System über einen geeigneten Sensor, berücksichtigt dieser die aktuelle Wetterlage und passt die Wassermenge entsprechend an.

 

 

Photovoltaik

 

Während bei Solaranlagen die Wärme der Sonne zum Heizen oder für die Warmwasserbereitung genutzt wird, wird mit einer Photovoltaikanlage die kostenlose Sonnenenergie in Strom umgewandelt. Die Anlagen rentieren sich einerseits durch die eingesparten Stromkosten, andererseits durch die Einspeisetarife der Netzbetreiber.  Für Hausbesitzer ist der Solarstrom vor allem für den Eigenverbrauch lohnend – insbesondere wenn die Heizung über eine Wärmepumpe erfolgt, da diese Anlagen zwar erneuerbare Energien nutzen, aber mit Strom betrieben werden. Eine Speicherung des Stroms über Nacht ist möglich und erhöht den Eigenversorgungsgrad. Eine längerfristige Speicherung des erzeugten Stroms oder eine vermehrte Einspeisung in das Netz sind im Moment noch nicht rentabel.

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