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Umbau in Hall in Tirol 1

ⓒ Melis + Melis | Architekturbüro

Umbau  |  120 m² Wohnfläche  |  Bestand 14. Jahrhundert  |  Niedrigenergiehaus  |  Kachelofen  |  2006

Fotos Bestand

Moderne Wohnung in alten Mauern

 

Wohnräume individuell auf die Bewohner zuzuschneiden ist seit Jahren unser Metier. Wir haben schon viele Wohnträume erfüllt. Doch wie wohnt ein Paar, das immer für Andere überlegt und plant? Wir haben im eigenen Bereich umgesetzt, was wir auch unseren Bauherren raten: Man sollte sein Zuhause so gestalten, dass der praktische Nutzen mit der Persönlichkeit der Bewohner in Einklang ist. Im Idealfall stimmen uns die Dinge, die uns umgeben, glücklich und zufrieden. Die Raumaufteilung, die Farben und Materialien sollen dem Stil und Charakter der Menschen entsprechen. Dann entsteht Ruhe, Wohlbefinden und Balance.

 

Alt und Neu kombiniert

Bei uns dominieren natürliche Elemente und warme Farben. Eine offene Raumeinteilung ist die Basis für das Interieur, das geradlinige Einbaumöbel mit liebevoll zusammengetragenen Einzelstücken kombiniert. Die Harmonie zwischen Alt und Neu gibt unserer Wohnung eine individuelle Note. Jeder Einrichtungsgegenstand hat eine Geschichte. Zum Beispiel die alte französische Wanduhr aus dem Jahr 1850 – ein Familienerbstück – oder die acht Thonet Stühle, gefunden bei einem Trödler in Salzburg. Alles hat seinen wohlverdienten Platz. Wir mögen keinen verstaubten Kitsch, nur bewusst platzierte Blickfänge. Zu viel überlädt den Raum; wir dekorieren sparsam mit Bildern, Blumen und Einzelstücken.

Noch mal umgebaut

Das Haus aus dem 14. Jahrhundert wurde Anfang der 90er-Jahre generalsaniert. Die 120 m² große Altbauwohnung besticht durch die äußerst großzügige Raumeinteilung. Im Jahr 2002 wurde sie von den damaligen Eigentümern modernisiert; dabei wurden Badezimmer und Küche erneuert. Eigentlich hätte man alles so belassen können, aber wir sind Perfektionisten und haben nochmal komplett umgebaut.

Seitdem bringen einige Wanddurchbrüche zusätzliches Tageslicht in unsere Wohnung. Wir wissen, wie man mit Sichtachsen die Räume optisch größer wirken lassen kann. In den eigenen vier Wänden haben wir bewusst Blickbeziehungen geschaffen und einzelne Bereiche miteinander verbunden, um eine maximale Raumwirkung zu erzielen. Auch die Elektroinstallation wurde erneuert. Licht trägt sehr viel zur Atmosphäre eines Raums bei. Mehr als ein Dutzend dimmbare Lichtkreise sorgen jetzt für perfekte Belichtungsverhältnisse in jeder Situation. 

Schulkreidewand

Der offene Essbereich ist unser Kommunikationszentrum. Hier entstehen Ideen und werden Konzepte kreiert; hier wird miteinander gekocht, geredet und gegessen. Auf der überdimensionalen Schulkreidewand in der Küche werden Termine notiert und Skizzen gezeichnet. Immer wenn wir Lust haben etwas zu verändern, wird die Tafel gelöscht. Im Laufe der Zeit füllt sie sich wieder mit neuen Bildern. 

 

Umweltbewusst

Anstatt ein Haus zu bauen, haben wir uns für eine Wohnung in der Haller Altstadt entschieden. Die Lage bietet einiges an Lebensqualität; es gibt sogar einen kleinen Garten. Nicht nur unser Büro, sondern auch viele Geschäfte, Dienstleister und Freizeitaktivitäten sind gut zu Fuß erreichbar. Für den täglichen Bedarf kann man auf das Auto komplett verzichten. Wer seit Jahren für Ökologie und energieeffizientes Bauen eintritt, sollte auch selber Umweltbelastungen möglichst vermeiden. 

Auch energetisch ist der Altbau bestens ausgestattet. Die Steinwände heizen sich im Sommer auf, die Altbau-Fenster lassen viel solare Energie durch. Wir waren ganz überrascht, als wir feststellten, dass die Raumtemperatur im Winter ohne Heizung nie unter 16 °C fiel. Das entspricht dem Wert eines Passivhauses. Wir beheizen unsere Wohnung mit einem altmodischen Grundofen. Die Stromheizung wird nur in extremen Kälteperioden dazu geschaltet. Unglaublich aber wahr: wir haben Heizkosten von nicht mal 20 Euro im Monat.

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